Stadtverkehr vergibt Verkehrsauftrag an RAB 

Die Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH (SVF) und die Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) arbeiten für weitere zehn Jahre zusammen. Die Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH vergab gestern offiziell den Auftrag an die Deutsche-Bahn-Tochter. Die Vergabe war das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung der Verkehrsleistung, bei der sich die RAB als Bestbieter durchsetzen konnte.

Das Ausschreibungsverfahren war unterteilt in fünf Einzelpakete, so genannte Lose. Die RAB hatte ein Angebot für alle fünf Lose abgegeben und war noch dazu in allen Bereichen der wirtschaftlichste Anbieter. „Das macht die Entscheidung für alle Beteiligten gut nachvollziehbar“, berichtet Stadtverkehr-Geschäftsführer Horst Schauerte.

Schauerte sieht der erneuten Partnerschaft grundsätzlich positiv entgegen. „Die RAB war in den vergangenen zehn Jahren ein verlässlicher Partner für den Stadtverkehr Friedrichshafen. Daher gehen wir auch von einer weiterhin guten Zusammenarbeit aus“, bewertet der SVF-Geschäftsführer Horst Schauerte das Ergebnis. So sieht es auch Dieter Unseld, Geschäftsführer der RAB: „Die Erweiterung der Stadtverkehr-Busflotte um mehr als die Hälfte, dazu sieben vollelektrische Busse, die Ausweitung des Betriebs – das ist schon sportlich. Aber wir nehmen die Herausforderung an, sind gut vorbereitet und geben alles.“ 

Der Verkehrsvertrag musste nach zehn Jahren neu ausgeschrieben werden, das sieht das EU-Vergaberecht vor. Außerdem hatten sich die Voraussetzungen nach EU-Recht verschärft: Eine reine Verkehrs-Management-Gesellschaft, wie sie der Stadtverkehr Friedrichshafen in den letzten Jahrzehnten war, war rechtlich nicht mehr möglich. Vorgeschrieben war insbesondere eine höhere Eigenerbringungsquote. Dies erfüllt die Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH nun, indem sie die neuen Stadtbusse selbst kauft, anstatt sie beim Dienstleister zu „mieten“. Die 38 neuen Busse gehören also jetzt dem Stadtverkehr. „Für die Fahrgäste macht das keinen Unterschied: Die Busse werden weiterhin von unserem Dienstleister RAB technisch betreut. Auch das Fahrpersonal wird weiterhin gestellt. Das hat in der Vergangenheit sehr gut funktioniert und wird es auch in Zukunft“, ist Schauerte sicher.